„You are standing on sacred indian land – Herzlich Willkommen auf unserem heiligen Land“ begrüßt uns Toni Buffalo, eine amerikanische Ureinwohnerin vom Volke der Lakota. Sie begleitet unsere Gruppe für einige Tage zusammen mit ihrer Tochter und zwei Enkeln. Am Vormittag erzählt Toni, wie schwer es ihr selbst fiel, sich mit ihrer Identität auseinanderzusetzten. Ihre Eltern hatten sie nur in englischer Sprache erzogen, damit sie mit den Weißen auf Augenhöhe kommunizieren kann. Ihre Traditionen und Kultur waren lange Zeit durch die USA verboten, erst 1973 wurde ihnen z.B. wieder erlaubt, ihre Religion zu leben. „Eine Sprache verliert man nicht wie man seine Brille oder Schlüssel verliert.“ erklärt Toni. „Erst wenn sie über Generationen hinweg systematisch gewaltsam verboten wird, gerät sie in Vergessenheit.“ Heute legt sie viel Wert darauf, dass ihre Kinder und Enkel wieder die Sprache Lakota lernen und dass die Traditionen des Volkes gelebt werden. Sie will nicht, dass amerikanische Indianer als historisches Phänomen oder romantische Schamanen gesehen werden. Sie leben in der Gegenwart und kämpfen immer noch gegen aktuellem Rassismus und Unterdrückung. Viele leben in Reservaten, auf unfruchtbarem Land, auf dem sie ihre traditionelle Lebensweise nicht weiterführen können. Alkohol und eine erschreckend hohe Selbstmordrate sind nur einige Hinweise darauf, dass das Unrecht der letzten Jahrhunderte noch immer anhält. Trotz all dieser Probleme engagiert sich Toni in der UCC – Kirche. Obwohl die Kirche viele Gräueltaten gerechtfertigt hat, hat sie hier einen Ort gefunden, an dem sie Verbündete im Kampf für Gerechtigkeit findet. Ich bin tief beeindruckt von dem Selbstbewußtsein und der Ausstrahlung dieser Frau.
Claudio Gnypek