Auf Lakota sagt man nicht ‚Goodbye‘ sondern ‚Bis wir uns wiedersehen‘ Nun ist das Abenteuer Partners in Peace 2016 für uns zuende. Auch wenn es nur zwei Wochen waren, so werden wir sie wahrscheinlich immer im Herzen und im Kopf behalten, als eine Zeit, inder wir ca. 3500 km gefahren sind, überall herzlich empfangen wurden und eine Menge über die Art andere Menschen als Ebenbürtige zu behandeln, gelernt haben.
Unsere UCC Partner waren unsere Wegefährten und Diskussionspartner. Peter und Julie, das Herz und die Seele der Fahrt. Glenn und Lisa, die sich um unser Wohlergehen kümmerten. ‚The Don‘, der die Gespräche und Erfahrungen dokumentierte. Jackie forderte uns heraus Gegebenes zuhinterfragen -auch unsere eigenen Einstellungen. Emily und Jorddan diskutierten im Van mit mir über Politik, während Ben, Jan und Kai Julian mit ihrem Gesang die langen Autofahrten um einiges lustiger machten. Constantin, Logan und Mechti waren immer die Ersten um in die Wildniss zu rennen und z.B. einen versunkenen Mercedes im Fluss zu finden. Jenny machte den Aufbau eines riesigen Pavillions für das Mission Meeting möglich und war nie um einen Spruch verlegen. Martin und Claudio haben ihren Job als Begleiter voll ausgefüllt, sie teilten ihr Wissen und ihren Humor mit uns. Wem die Namen nichts sagen und die Beschreibung zu kurz ist, dem sei gesagt, dass es für mich keine passendere Gruppe für diese Reise gegeben hätte. Ein großes Dankeschön daher an alle Beteiligten, die diese Begegnungen möglich gemacht haben. An die UCC, die EKIR, den GMÖ, unseren Native American Partners und jedem einzelnen, der uns vielleicht auch nur beim Lesen dieses Blogs ein Stück weit begleitet hat.
Was nehmen wir nun mit nach Hause? (Außer ungefähr 4 Kilo mehr auf den Rippen, dank der deliziösen amerikanischen Cuisine…) Jeder wird etwas anderes behalten, ich persönlich werde größeres Wissen, neu geknüpfte Kontakte und Respekt gegenüber meinem Leben, dass ich führen darf, mitnehmen.
Ich habe viel darüber nachgedacht, ob ich die Erlebnisse je so in Worte fassen kann, sodass jemand, der nicht dabei war sie ein bisschen nachvollziehen kann. Wie beschreibt man wie Toni Buffalo anfängt zu erzählen und man nicht anders kann als gebannt zuzuhören und ihr jedes Wort glaubt, auch wenn es noch so unglaublich klingt ? Wie kann man in Worte fassen wie trostlos die endlosen Grassflächen des Cheyenne River Reservats im Gegensatz zu den riesigen Wäldern der Black Hills, dem heiligen Land der Lakota, wirken? 
Nie werde ich wirklich beschreiben können, wie es sich anfühlt Angel beim reiten zuzugucken, oder Dough beim predigen. Aber wir werden es versuchen, denn das ist, dass was wir nach dieser Reise tun müssen. Von unseren Erfahrungen erzählen, von dem Unrecht, dass den Ureinwohnern Nordamerikas wiederfährt, von den starken Frauen und Männern, die versuchen dagegen anzugehen. Wir können Toni und Byron schreiben und für sie beten. Ihnen immer wieder zeigen, dass wir als Partner neben ihnen stehen und nicht über ihnen, wie es damals die ‚Endecker Amerikas‘ taten. Wir wurden mit offenen Armen empfangen und haben Geschichten über Diskriminierung und unterdrückte Kultur gehört, genauso wie Geschichten von Tradtition und Familie. Jetzt sind wir an der Reihe es weiterzusagen und wie Byron es ausdrückte ‚als Megaphon‘ zu fungieren.
Wir leben in Deutschland ein ziemlich priviligiertes Leben, das sollte uns bewusst sein. Wir müssen nicht tausende von Euro Zahlen um zu studieren oder meilenweit fahren um Wählen zu gehen. Handyempfang gibt es (fast) überall, genauso wie Medien, die neutral berichten und nicht einen Politiker bevorzugt unterstützen und den anderen systematisch fertig machen. Da kann sich ruhig jeder und jede an die eigene priviligierte Nase packen (auch ich!) und dankbar sein.
Es war eine interessante und wünderschöne Reise voller netten Leuten und coolen Begenungen, es besteht also dringender Wiederholungsbedarf!
Auf Lakota sagt man nicht ‚Goodbye‘, sondern ‚bis wir uns wiedersehen‘, daher freue ich mich auch hier im Flieger nach Düsseldorf, schon jetzt darauf.
Claire Brown
PS: In der nächsten Oipod-Sendung gibt es bald ein Exklusiv Interview mit uns 😉 Und sobald Don die Videos fertig hat sogar bewegte Bilder!